8/15/2007

Vom Sinn der Universums

Ich hatte ja schon damit gedroht, und für die, die mich nicht ernst genommen haben: "Pech gehabt"!
Nachdem wir das letzte Mal geschaut haben, warum wir hier sind, wollen wir diesmal versuchen heraus zu finden, was hier ist, was wann ist und was überhaupt alles ist. Ganz ohne Astrophysik werden wir da allerdings nicht auskommen, denn die diversen religiösen Ansichten werd ich mal großzügig ausser Acht lassen, die erklären sowieso nichts.

Eine Vielzahl von Theorien geistern im Dunstkreis der Astrophysiker durch die Gegend, die allesamt versuchen, die Entstehung des Universums zu erklären. Die meisten davon sind sehr fundiert und können mit einer Reihe von Beobachtungen und Berechnungen aufwarte, welche die Theorie unterstützen. Die bekannteste davon dürfte sicher die Theorie vom Urknall sein. Die beginnt mit einer Singularität, einem ziemlich heissen und dichten etwas, dass zunächst einmal ausserhalb von Zeit und Raum existiert. Erst mit der Expansion beginnen Zeit, Raum, Materie und die grundlegenden Kräfte unseres Universums allmählich zu enstehen. Ein paar Milliarden Jahre später ist das Ding schon ziemlich groß und hat es geschafft, Galaxien mit Sternen und Planeten hervor zu bringen. Und auf einem dieser unzähligen Planeten, der zufällig eine recht geschickte Entfernung zu seinem "Stern" hat hat eine Reihe von Zufällen doch tatsächlich zur Entstehung von (mehr oder weniger) intelligentem Leben geführt, das in der Lage ist, sich um diesen ganzen Kram Gedanken zu machen und komische Bloggs damit zu füllen.

Da es für diese Anfangssinglurität kein richtiges Wann und kein richtiges Wo gibt, ist die Frage nach dem Warum wohl genau so sinnlos. Ein schwerer Schlag für all diejenigen, die immer wieder in den gleichen unmöglichen Kreisbahnen denken um eine sinnvolle Erklärung zu finden.
Das Universum kennt kein Warum, es IST einfach. Punkt. Das ist nicht schön für alle notorischen warum?? Frager wie ich zum Beispiel einer bin. Aber irgendwo ist halt einfach die Grenze.

Ziemlich groß ist dieses Universum. So groß, dass ein Blick in den Himmel eine Zeitreise allererster Güte ist. Ein Blick in die Vergangenheit. Die Sonne sehen wir so wie so vor ungefähr 6 Minuten war. Und die ist für die Maßstäbe des Universums verdammt nah dran. Mehrere tausende Jahre in die Vergangenheit zu schauen stellt am Himmel kein größeres Problem dar.

Bisher hab ich noch nicht geschafft, irgendwas wirklich zu erklären. Und ich kann versichern, das wird auch im folgenden so bleiben. Schauen wir uns doch mal unseren kleinen blauen Planeten mal ein wenig an. Verglichen mit den anderen Planeten die wir so kennen ein Quell überschäumenden Lebens. Und das obwohl wir Menschen uns größte Mühe geben, einen immer größeren Teil davon zu vernichten. Dazu in der Lage sind sie dank einen Abfolge von Zufällen, auch Evolution genannt. Die hat zwar ein paar Jahre gebraucht, aber schließlich aus einer Handvoll Moleküle zu Anfang einige ziemlich komplexe Lebensformen gebastelt.

Manch einer mag angesichts so vielen "ist halt so" und "Zufall" dann doch wieder in den Schoß der Religion zurück kehren. 1-x sogannante Götter hams verbrochen und gesehen, dass es gut war. Hallelujah! Manche Dinge scheinen tatsächlich einfach zu gut zu passen, um zufällig zu sein. Oder passen sie nur so gut, weil sich alles auf ihrer Basis entwickelt hat? Weil wir es so sehen (wollen)? Weil uns die Vorstellung von soviel Zufall und so wenig Bedeutung im Angesicht des Universums Angst macht?

Beim nüchtern denkenden Mensch bleibt am Ende nur eins übrig: Ein riesengroßes Fragezeichen über dem Kopf. Je nach Tagesform amüsiert mich das, ist es mir egal oder stürzt mich in tiefste Verzweiflung. Letzendlich geht es mir dann aber am Ende immer so wie auch dem geneigten Leser zum Ende dieses Artikels: Ich bin kein Stück schlauer, zucke mit den Schultern, und mache einfach das beste daraus im Rahmen der Möglichkeiten die mir gegeben sind. Auf diesem Stuhl, in diesem Zimmer, in diesem Haus, in dieser Stadt, ..... in einem riesigen Universums das auf unsere Bemühungen es zu verstehen mit unvorstellbarer Größe und Geschichte reagiert. Der menschliche Geist ist letztendlich nur ein Produkt am unteren Ende des Universums, eingezwängt in die Grenzen seiner Entstehung und seiner Nutzung. Nicht dazu gemacht, das alles zu begreifen. Aber dafür ganz gut geeignet für eine ganze Menge ganz irdischer Freuden. Und auf die kommt es am Ende dann doch an.

8/10/2007

Vom Sinn des Lebens

Jeder Mensch dürfte das ein oder andere Mal in seinem Leben mit dieser Mutter aller Fragen konfrontiert. Warum bin ich hier? Wozu ist das hier alles gut? Was ist der Sinn des Lebens?
Einigen gelingt es, diese Frage für sich selbst zufriedenstellend zu beantworten, andere verzeifeln daran und der größte Teil lebt wohl einfach sein Leben.
Die Religionen machen sich das einfach und setzten einen göttlichen Geist und ein Schicksal an die Stelle der Frage, frei nach dem Motto glauben reicht, nachdenken nicht nötig.
Die Monty Pythons haben der Frage gleich einen ganzen Film gewidmet, und Douglas Adams macht es sich ganz einfach: Die Antwort ist 42, wie die Frage genau aussieht leider unbekannt. Auch wenn natürlich die Unterhaltung bei beiden Werken im Vordergrund steht, und reichlich ironisch an die Sache ran gegangen wird reflektieren auch diese beiden Werke das Streben des Menschen, einen Sinn für sein Dasein und sein Tun zu finden.

Die Frage nach der Frage von Douglas Adams ist allerdings mal gar nicht so verkehrt. Es gibt mehr als nur eine Ebene für diese Überlegung. Nehmen wir zum Beispiel den jungen Menschen, der, am Ende seines Studium oder seiner Ausbildung, mit der Frage konfrontiert wird: " Was mache ich die nächsten 40 Jahre meines Lebens? Die meiste Zeit arbeiten? Warum?".
Oder den alten Menschen, der zurück blickt und sich fragt: "Was habe ich eigentlich in meinem Leben vollbracht? Kann ich darauf stolz sein? Habe ich mein Leben verschwendet?". Nicht zuletzt die berüchtigte Midlife Crisis die quasi eine Mischung aus beiden darstellt.

Sie alle suchen letztendlich nach einem tieferen Sinn für ihr handeln, nach etwas, dass sie jeden morgen aufstehen läßt, dass ihnen das Gefühl gibt, nicht umsonst zu Leben. Im ersten Teil der Herr der Ringe Triologie findet sich Frodo in einer ähnlichen Lage. Hineingeworfen in Geschehnisse die zu gewaltig sind um sie ganz zu begreifen sucht er einen Sinn, fragt er sich, warum ausgerechnet er. Gandalf gibt ihm zur Antwort, dass diese Frage gar nicht so wichtig ist, da man eh nichts daran ändern kann. "Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist". Und damit hat er meiner Meinung nach den Kern der Sache auch schon getroffen. Niemand wird eine zufriedenstellende allgemeine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens finden. Hier ist vielmehr jeder selbst gefragt. Der Sinn ist, was ihr draus macht. Diese Erkenntnis kann es letztendlich sein, die uns jeden morgen aufstehen läßt, und wenn schon nicht mit einem Lächeln, dann doch zumindest mit dem Wissen, dass es kein Schicksal gibt und wir somit alles selbst in der Hand haben, wenn wir nur wollen.

Die Antwort auf die Frage "Warum bin ich hier" ist also letztendlich ziemlich einfach: "Es spielt keine Rolle warum du hier bist, aber du bist es nunmal, also mach das Beste daraus".
Und das nächste mal probieren wir dann das ganze noch grundlegender: Warum ist das ganze andere um uns rum hier. Auch hier werden wir wieder an einer Grenze landen, aber es macht trotzdem Spaß darüber nach zu denken.